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Das Sonnenhaus

Was ist ein Sonnenhaus?

Sonnenhäuser sind Gebäude, die mindestens die Hälfte der benötigten Wärme für Raumheizung und Brauchwasser mit Hilfe einer Solaranlage erzeugen. Als zusätzlicher Wärmelieferant kommt in der Regel eine Biomasseheizung oder Wärmepumpe zum Einsatz, meist eine Stückholz- oder Pelletheizung. Auch der nachwachsende Rohstoff Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und verbrennt CO2-neutral. Die ausschließliche solare Beheizung von Gebäuden ist ebenso machbar. In erster Linie werden Sonnenhäuser mit einem solaren Deckungsgrad zwischen 50 und 80 Prozent gebaut.

Aus welchen Komponenten besteht ein Sonnenhaus?

Neben der sehr guten Wärmedämmung als Grundvoraussetzung sind vier Heizkomponenten im Sonnenhaus für die Wärmeversorgung zuständig.
1. Die winteroptimierten Sonnenkollektoren sammeln die Sonnenwärme ein.
2. Der große Solartank im Gebäudeinneren speichert die Sonnenwärme über mehrere Tage oder Wochen.
3. Eine Biomasse-Zusatzheizung sorgt auch dann für angenehme Raumtemperaturen, wenn während längerer sonnenarmer Perioden im Winter die Wärme im Tank knapp wird.
4.Niedertemperatur-Flächenheizungen verteilen die Wärme bedarfsgerecht und individuell regelbar in den Raumen.
Um 50 bis 80 Prozent der Wärme für ein gut gedämmtes Einfamilienhaus solar zu erzeugen, ist in der Regel eine Kollektorfläche von 30 bis 70 Quadratmetern erforderlich. Der mit Wasser gefüllte Solarspeicher soll möglichst lange die Wärmeenergie der Sonne speichern. Deshalb beträgt das Speichervolumen der Solartanks etwa 4.000 bis 10.000 Liter für Ein- und Zweifamilienhäuser (solarer Deckungsgrad 50 bis 80 Prozent). Bei 100%igen Sonnenhäusern liegt die Größe des Solartanks bei rund 40.000 Litern.

Die Biomasse-Zusatzheizung

beliefert den Speicher mit Wärme, wenn die Sonne während langer dunkler Wintertage nicht ausreicht. Ein Kamin- oder Kachelofen mit Wassereinsatz kann für zusätzlichen Wohnkomfort sorgen. Ein Holzvergaserkessel oder eine vollautomatisch arbeitende Pellets-Zentralheizung sind Alternativen für alle, die nicht im Wohnraum nachheizen möchten. Die Verteilung der Wärme aus dem Solartank erfolgt über ein Flächenheizsystem in Form von Wand- oder Fußbodenheizungen. Sie ermöglichen eine optimale Ausbeute der Solarwärme, da sie mit relativ niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen.

Gibt es Qualitätskriterien/Standards für Sonnenhäuser?

Nach den Kriterien des Sonnenhaus-Instituts muss ein Sonnenhaus einen sehr guten Dämmstandard aufweisen.
Allerdings braucht es dabei nicht den überdurchschnittlich hohen Dämmstandard eines Passivhauses erreichen. Die Anforderungen der EnEV müssen um wenigstens 30 Prozent unterschritten werden. Wird ein Altbau zum Sonnenhaus umgerüstet, müssen mindestens die EnEV-Anforderungen erfüllt werden. Ein weiteres Qualitätskriterium für ein Sonnenhaus ist natürlich der solare Deckungsgrad. Wenigstens 50 Prozent des gesamten jährlichen Wärmebedarfs für Raumheizung und Brauchwasser sollen solar gedeckt werden. Als drittes Qualitätskriterium kommt der spezifische Primärenergiebedarf hinzu. Beim Sonnenhaus-Neubau gilt es den maximalen Wert von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr nicht zu überschreiten. Beim zum Sonnenhaus umgerüsteten Altbau sollte der spezifische Primärenergiebedarf bei maximal 65 bis 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegen.

Sonnenhäuser, die zu 100 Prozent mit Solarwärme versorgt werden?

Es gibt Sonnenhäuser, die zu 100 Prozent solar beheizt werden. Darunter befinden sich Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Nutzgebäude.
Das Sonnenhaus-Konzept hat allerdings nicht als oberste Priorität, möglichst einen solaren Deckungsgrad von 100 Prozent zu erreichen. Vielmehr geht es darum für die Beheizung des Gebäudes eine ausgewogene und ökologisch wie wirtschaftlich vertretbare Mischung aus Sonne und Holz zu finden. Bewährt hat sich ein Energiemix aus rund zwei Drittel Sonne und einem Drittel Holz. So kommt beispielsweise ein gut gedämmtes Einfamilienhaus mit zwei bis vier Raummetern Holz durch den Winter.

Kann im Sonnenhaus die Temperatur in den einzelnen Räumen frei geregelt werden?

Im Sonnenhaus ist die Temperatur in jedem Raum einzeln und je nach individuellem Wärmeempfinden regelbar.
Es wird mit wassergeführten Heizungen geheizt, in der Regel Flächenheizungen in Fußböden und Wänden. Im Gegensatz zum Passivhaus ist es im Sonnenhaus möglich unterschiedliche Temperaturzonen zu schaffen, die sich nach dem jeweiligen Bedarf der unterschiedlich genutzten Zimmer richten. Im Wohnzimmer braucht der Bewohner normalerweise eine höhere Temperatur als im Schlafzimmer. Und das ist im Sonnenhaus kein Problem. Über Thermostate ist die gewünschte Temperatur in jedem Zimmer frei nach Bedarf einzustellen.

Welchen Mehrwert bietet ein Sonnenhaus?

Die Sonne stellt ihre Wärme kostenlos zur Verfügung. Mit Sonnenenergie kann nicht gehandelt werden.
Sie wird nirgends abgebaut, niemandem weggenommen, nicht über Zwischenhändler weiterverkauft und niemals aufgebraucht. Die Sonne schickt ihre Energie im absoluten Überfluss. Wenn es um eine zuverlässige und bezahlbare Wärmeversorgung geht, sind Sonnenhaus-Bewohner immer auf der sicheren Seite. Lediglich ein geringer Bedarf am heimischen Rohstoff Holz muss bestritten werden. Doch die im Schnitt zwei bis vier Raummeter Holz pro Jahr für ein Einfamiliensonnenhaus lassen die Belastung der Haushaltskasse überschaubar aussehen. Zudem ist die Liefersicherheit beim heimischen Holz gewisser und die Teuerungsrate wesentlich absehbarer als bei Erdöl, Erdgas oder Strom. Denn Holz ist ein nachwachsender und regional verfügbarer Rohstoff. Und wer heute an Heizkosten sparen kann, dem bleibt erheblich mehr Geld in der Haushaltskasse für andere Dinge, zum Beispiel für die Freizeitgestaltung.

Die Mehrinvestition in ein Sonnenhaus ist auf jeden Fall gut angelegtes Geld, da die Technik ausgereift und das Konzept zukunftsfähig ist.
Das mehr investierte Geld amortisiert sich mit absoluter Garantie. Auch die Urenkel der Sonnenhaus-Bauherren/-innen wird die Sonne noch zuverlässig und kostenlos mit Wärme beliefern. Darüber hinaus schützen Sonnenhaus-Bewohner aktiv unsere Umwelt und leisten einen wichtigen Beitrag für deren Erhalt. Und das ist ein Mehrwert, der unbezahlbar ist.

Wir beraten Sie gerne umfassend und individuell über Ihr Sonnenhaus. Planen Sie Ihren Wohntraum jetzt.